Kochen ist Phillys Element. Es verbindet sein früheres und jetziges Leben. Schon als Teenager hat Philly in einer Küche in seinem Heimatland Gambia gearbeitet. Seit 2016 ist er Teil des Küchenteams des Kolleg St. Blasien.
Zwei Jahre hat seine Flucht nach Deutschland gedauert: Über den Senegal, Mali, Niger, Libyen und Italien kam er als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling zuerst in Schönau und Waldshut-Tiengen an.
Für ein Praktikum kam der heute 26-Jährige ans Kolleg – und ist geblieben.
Kochen als Integrationshelfer
„Meine Kollegen haben mich gleich offen aufgenommen. Das hat mir geholfen, hier anzukommen.“ Zu einem gelungenen Neustart hat sicherlich auch beigetragen, dass er hier eine Arbeit gefunden hat, die seinem Wesen und seiner Leidenschaft entspricht: „Ich liebe es zu kochen. Durch das Kochen fühle ich mich fokussiert und voller Energie.“
Mit diesem Gefühl habe er auch ziemlich schnell eine gute Verbindung zu seinem neuen Lebensort aufbauen können: Er fühlt sich wohl im Schwarzwald, der doch so anders ist als sein Heimatland.
Neu und anders: Wetter und Essen in Deutschland
„Das kalte Wetter ist der größte Unterschied zu Gambia“, lacht der Freizeitfußballer, „aber man gewöhnt sich daran.“ Genauso wie an die neuen Zutaten und Gerichte in der Kollegsküche: „In Gambia war mein Lieblingsessen Benachin. Das ist Reis mit verschiedenem Gemüse und Fisch. Hier in Deutschland esse und koche ich am liebsten Lasagne.“
Dass er als Moslem an einer katholischen Schule arbeitet, ist für ihn normal. Auch in Gambia gebe es viele Christen. Im Alltag verzichte er lediglich, wenn es in der Kollegsküche Schweinefleisch gibt.
Arbeits- und Lebensort mit Perspektive
Philly hat hier am Kolleg und in St. Blasien einen neuen Lebensort gefunden, der ihm eine Perspektive gibt: „Ich bin sehr glücklich hier und kann mir vorstellen, noch lange zu bleiben.“
Fotos/Bildnachweis: Kolleg St. Blasien
